Fineart-Streetphotography ist heute die neue fotografische Herausforderung. Es gibt aber immer wieder Debatten dazu. Ich erhalte einige Zuschriften, die das ablehnen, weil es zu schwierig erscheint.
Wer sich die Frage stellt, ob er/sie es schafft, diese Kritierien zu erfüllen, dem möchte ich an einem konkreten Beispiel zeigen, wie es geht:
Das Foto zeigt sehr schön, um was es geht. Es war nur ein Moment, ungefähr fünf Sekunden, als eine Mutter mit ihren beiden Töchtern vorbeiging und die Töchter spontan den Löwen anfassten.
Sind auf dem Foto die Kriterien für Fineart-Streetfotografie erfüllt?
1. keine entlarvenden und verletzenden Fotos
Offenkundig wird hier niemand auf dem Foto in einer entblößenden Weise dargestellt
2. immer geometrisch gestaltet
Die Kinder ziehen den Blick auf den Löwen und der Löwe dominiert nach der Drittel-Regel das Foto
3. die Achtung aller Persönlichkeitsrechte, d.h. entweder Einwilligung oder ohne direkte Erkennbarkeit fotografiert, das ist ja genau die Kunst
Niemand ist direkt erkennbar obwohl alle individuell sichtbar sind
4. optisch gestaltete Situationen, z.T. mit Bokeh
Hier ist kein Bokeh angesagt sondern Tiefenwirkung. Es wäre aber auch möglich, das Foto mit Bokeh hier darzustellen. Dazu hätte man entweder bei der Aufnahme eine andere Kamera nehmen müssen oder einfach hinterher ein Bokeh (besser: Unschärfeverlauf) ins Fotos filtern können so wie hier:
5. die Fotos erzählen eine Episode bzw. Geschichte
Die Geschichte, die hier erzählt wird, braucht keine weiteren Worte.
Fineart-Streetphotography ist also jederzeit auch heute möglich mit allen Kriterien der klassischen Geometrie und des klassischen Anspruchs. Wenn man jetzt noch die monochrome Variante wählt, dann ist man wieder da, wo Cartier-Bresson war:
One thought on “Die Löwen sind los – ein Beispiel für Fineart Streetfotografie”
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